Anja Frohloff
Große Solidarität im Ort – Nähfreunde gefunden
Große Solidarität im Ort – Nähfreunde gefunden
Mitte März startete Anja Frohloff einen Aufruf in der Facebook-Gruppe des Doppeldorfs. Die 38-jährige Petershagenerin arbeitet als Geschäftsführerin von Leben mit Handicap – ANIMA e. V. beruflich mit Schwerbehinderten Menschen rund um den ersten Arbeitsmarkt zusammen und betreut zudem ehrenamtlich Krebspatienten in der Region. Für sie war daher schnell klar, dass es einen großen Bedarf an Mund-Nasen-Masken aufgrund der Corona-Pandemie geben wird, da diese eine große Gefahr für die Krebspatienten und auch die chronisch kranken Menschen darstellt.
„Ich nähe selbst auch. Aber mir war bewusst, dass ich den aufkommenden Bedarf gar nicht alleine decken kann“ sagt Anja Frohloff. Sie startete daher im März einen Aufruf bei Facebook „Ich habe Nähtütchen gepackt, in denen alles nötige Material sowie ein Schnittmuster zum Nähen der Mund- und Nasenmasken war. René Servais vom Lottoshop am Edeka Petershagen hat sich bereit erklärt, uns beim Verteilen zu unterstützen“ so Anja Frohloff. Die Resonanz war überwältigend. Schon nach 3 Tagen waren die ersten fertigen Masken zum Abholen hinterlegt und konnten an die Krebspatienten, ihre Arztpraxen, Hauskrankenpflegen und Therapeuten verteilt werden.
Dass die Schutzausrüstung in allen medizinischen Bereichen knapp wurde, veranlasste auch die jungen Petershagenerinnen Isabell Schüßler und Caro Sophie Schmäu dazu, eine Facebook-Gruppe mit dem Titel „MOL näht Mund- Nasenmasken“ zu eröffnen. „Wir wollten damit möglichst viele Näherinnen und Näher vereinen“ so die beiden. Ihnen schloss sich Detlef Schmidtmann, eigentlich Handwerksmeister der Elektrotechnik aus Hennickendorf, an.
So fanden Anja Frohloff mit ihrem Verein und die Facebook-Initiative schnell zusammen. „Wir haben in so kurzer Zeit ein super funktionierendes Netzwerk auf die Beine gestellt“ freuen sich Isabell Schüßler und Anja Frohloff. Unser Verein Leben mit Handicap – ANIMA e. V. unterstützt mit einer Spende von 1.000 Euro die Aktion. Und auch die Sparkasse Märkisch-Oderland sowie der Lions Club Strausberg haben schon finanzielle Unterstützung geleistet. Die Gruppe hat inzwischen rund 100 Mitglieder und 20 aktive NäherInnen, die nun für Hauskrankenpflegen, Arztpraxen, Krankenhäuser, kommunale Einrichtungen und Therapeuten nähen.
„Wer keinen Facebook-Zugang hat, der kann weiterhin den Weg über den Lottoshop wählen“ sagt Anja Frohloff und freut sich sehr, dass sich auch auf diesem Weg zahlreiche Doppeldörfler engagiert haben bis hin zum Kinderhilfeverein sowie dem Seniorenclub.
Bisher konnten auf diesen Wegen bereits über 2.500 Mund- und Nasenmasken an die Empfänger in Märkisch-Oderland verteilt werden. Und die Dankbarkeit bei den Empfängern ist riesig. Interessierte medizinische Einrichtungen können über den Link https://www.leben-mit-handicap.com/mund-und-nasenmasken/ weiterhin ihre Bestellung aufgeben.
„Alle Mitglieder unserer Gruppe nähen ehrenamtlich. Nur das Material kaufen wir aus den Spendengeldern ein und stellen es bei Bedarf zur Verfügung“ sagt Isabell Schüßler. Und weiter „Da wir mit dem Verein Leben mit Handicap – ANIMA e. V. einen gemeinnützigen Partner haben, werden alle fertigen Masken kostenlos an medizinische Einrichtungen abgegeben“. Caro Sophie Schmäu ist noch immer ganz überwältigt: „Ich kann noch immer nicht ganz realisieren, was wir da auf die Beine gestellt haben. Ich bin begeistert von der Hilfsbereitschaft und dem Zusammenhalt in der Gruppe.“
Die Resonanz ist überwältigend. Die Dankbarkeit aller Empfänger ist sehr groß, denn sie alle geben jeden Tag viel in der Patientenversorgung. Und das möchten die Initiative „MOL näht Mund- Nasenmasken“ und der Verein Leben mit Handicap – ANIMA e. V. auch weiterhin unterstützen und mit ihren Masken dazu beitragen, dass die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit bei den Empfängern erhalten bleibt.